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Zwei Klippen nie umschifft

Ausstellung im Bamberger Hoffmannhaus
über E.T.A. und das Geld

E.T.A. Hoffmann und das Geld. Diesem Thema widmet sich derzeit eine Ausstellung der Bamberger Künstler Sonja Krebs und Wolfgang Müller, die im ehemaligen Wohnhaus des trinkfesten Romantikers am Schillerplatz zu sehen ist.

von Dirk Baumgartl

Die Auftragsarbeiten, die nun erstmals öffentlich zu sehen sind, entstanden im Zusammenhang mit einem von der ehemaligen Stadtparkasse zu deren 175. Jubiläum im Juni 2000 initiierten Buchprojekt, das die Verbindung von Kunst und Geld thematisieren sollte. In der Person Hoffmanns und dessen Schicksal in Bamberg wurde man fündig.

"Den alten Rock verkauft um nur fressen zu können" lautet der einem Zitat entliehene, etwas umständliche Titel des von Peter Braun zusammengestellten Buches mit Texten von und über E.T.A. Hoffmann.

"Geld", so sagte einst sein Verleger und Nachlassverwalter Julius Eduard Hitzig, "über seinen Nothbedarf, und gesellschaftlicher Wirrwarr, waren die zwei Klippen, die Hoffmann nie zu umschiffen verstand." Vom Gewinn versprechenden Bankkunden war der oft in Schulden stehende Dichter jedenfalls meilenweit entfernt.

Sonja Krebs und Wolfgang Müller nähern sich der Verquickung von Künstlertum und Mammon auf ihre jeweils eigene spezifische Weise und verbinden Fotografie und Scherenschnitt zu einer untrennbaren Einheit. Die neun gezeigten Werke, die nun als Leihgabe der Sparkasse Bamberg im E.T.A.-Hoffmann-Haus zu sehen sind, werfen in immer wieder neuen Perspektiven einen Blick auf die vielschichtige Künstlerpersönlichkeit.

Fotografin Krebs, zuletzt im Gespräch mit ihrem mit Monika Meinhard in der Villa Dessauer realisierten Projekt "Den kenn i a", nimmt sich in ihren Arbeiten dem Thema Geld an. In makroskopischen Farbaufnahmen alter Bamberger Münzen und neuer Euro- Scheine legt sie Strukturen frei, lenkt den Blick auf das Detail ohne das große Ganze zu ignorieren.

Ein Dichter in allen Facetten

Diese Fotoarbeiten sind die Grundlage für Wolfgang Müllers Scherenschnitte zum Thema Hoffmann. Der mit dem Kulturförderpreis der Stadt Bamberg ausgezeichnete Künstler porträtiert den Dichter in all seinen Facetten. Immer wieder tauchen Motive auf, die für den Dichter prägend waren. Dessen große Bamberger Liebe Julia Mark ist ebenso in seine Arbeiten verwoben wie die Motive von Spiegelbild, Doppelgänger und Vervielfältigung. Und hindurch scheint, woran es dem Dichter während Lebzeiten mangelte.

Eigens für diese Ausstellung entstand eine Plastik mit dem Titel "E.T.A. und E.T.W. Hoffmann", die erst aus dem richtigen Blickwinkel zu ihrer dreidimensionalen Wirkung gelangt. Räumlich voneinander getrennt sind zwei Porträts installiert, die sich erst im Auge des Betrachters zu einer Einheit ergänzen. Und dennoch bleibt das Bild des Dichters stets flüchtig, ist nicht greifbar und je nach gewählter Perspektive völlig verschieden. Eine trefflichere Abbildung für das romantische Allroundtalent lässt sich wohl kaum mehr finden.

Öffnungszeiten

E.T.A. Hoffmann und das Geld.
Ausstellung im E.T.A.-Hoffmann-Haus am Schillerplatz 26, 96047 Bamberg

Bis Ende Juli Di.-Fr. 16-18 Uhr Sa., So., Feiertag 10-12 Uhr